Gesundheitliche Bewertung von Bakterien
Bakterien sind Mikroorganismen, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen. Sie kommen überall in unserem Körper und in der Umwelt vor. Im Gegensatz zu Viren können sich Bakterien selbst vermehren. Sie teilen sich in der Mitte und bilden eigenständige Zellen. Dieser Vorgang wird als Bakterienwachstum oder Vermehrung bezeichnet.
Auch nützliche Bakterien können gefährlich werden
Viele Bakterien sind für den Menschen lebensnotwendig, etwa solche, die verhindern, dass sich Krankheitserreger zu stark vermehren. Manchmal können aber auch nützliche Bakterien zu Krankheitserregern werden und eine Infektion auslösen. Solche Infektionen sind bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem möglich, oder wenn Bakterien, z.B. über Wunden, in unseren Körper eindringen.
Häufig ist das bei Zoonosen der Fall, also bei Krankheitserregern, die durch Tiere auf Menschen übertragen werden.
Was macht das BfR?
Das BfR bewertet Risiken, die durch schädliche Bakterien in Lebensmitteln entstehen. Die Bakterien können durch Umweltkontaminanten, Hygienemängel und Mikroorganismen aus dem landwirtschaftlichen Bereich und vieles mehr ins Lebensmittel gelangen. Solche mikrobiellen Krankheitserreger, die vom Tier über das Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden, nennt man Zoonosenerreger. Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übergehen können, bezeichnet man folglich als „Zoonosen“.
Folgende Bakterienarten/Zoonosenerreger stehen im Fokus der Analyse und Risikobewertung des BfR. Sie verursachen die klassischen Symptome lebensmittelbedingter Erkrankungen: Übelkeit, Durchfall und Erbrechen
- Acrobacter spp.
- Bacillus cereus
- Campylobacter spp.
- Clostridien
- Coxiella burnetii
- Escherichia coli
- Enterobacter spp.
- Listeria monocytogenes
- Mykobakterien
- Salmonellen
- Staphylokokken
- Yersinien
- Vibrionen
Viele dieser Bakterien sind in der Lage, Toxine (Giftstoffe) zu bilden und auf diesem Weg eine gesundheitsschädliche Wirkung zu entfalten. Bei den toxinbildenden Mikroorganismen unterscheidet man zwischen Bakterien, die ihr Toxin bereits im Lebensmittel bilden können und solchen, die ihre Giftstoffe erst nach Aufnahme durch den Menschen im Magen-Darm-Trakt freisetzen.