Nationales Referenzlabor für Campylobacter
Das Reservoir für Campylobacter-Bakterien bilden warmblütige Wild-, Nutz- und Heimtiere (Vögel und Säugetiere), ohne dass diese klinische Symptome einer Erkrankung zeigen. Beim Menschen sind die durch Campylobacter verursachten Infektionskrankheiten vor allem mit Durchfall verbunden. In der Bundesrepublik Deutschland, wie in anderen europäischen Ländern auch, ist Campylobacter der häufigste Erreger von bakteriellen Darminfektionen (Enteritis). In Deutschland werden jährlich ca. 70.000 Erkrankungsfälle durch Campylobacter an das RKI gemeldet.
Campylobacter-Infektionen des Menschen sind meistens lebensmittelassoziiert. Eine der Hauptinfektionsquellen sind unzureichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügelfleisch und das Zubereiten von rohem Hühnerfleisch mit Übertragung der Keime auf fertig zu verzehrende Lebensmittel, wie z. B. Salat (s. Video „Dem Keim auf der Spur“ unten auf dieser Homepage). Weitere Infektionsquellen können nicht pasteurisierte Milch, rohes Hackfleisch, nicht aufbereitetes Trinkwasser, die Aufnahme von Oberflächenwasser und Haustiere sein.
Das Nationale Referenzlabor für Campylobacter ist am BfR angesiedelt. Im Vordergrund der Arbeiten stehen Routine- und Forschungsarbeiten zur Charakterisierung und Differenzierung von Campylobacter-Isolaten, die von Tieren, Lebensmitteln und Umweltproben stammen. Für epidemiologische Untersuchungen stehen verschiedene molekularbiologische Methoden, einschließlich der Ganzgenomsequenzierung zur Verfügung.
Arbeitsschwerpunkte des NRL für Campylobacter
Das Nationale Referenzlabor für Campylobacter am BfR hat folgende Arbeitsschwerpunkte:
- Wahrnehmung der Aufgaben im Rahmen der Zoonosen-Überwachungsrichtlinie 2003/99/EG
- Mikro- und molekularbiologische Diagnostik von Campylobacter spp. und Arcobacter spp.
- Ausrichtung von Laborvergleichsuntersuchungen zur qualitativen und quantitativen Detektion von Campylobacter in relevanten Matrizes, wie z. B. Hühnerfleisch/-haut, Rohmilch und Hühnerzäkuminhalt.
- Herstellung quantitativer Referenzstandards
- Antibiotikaresistenztestung von Campylobacter spp.
- Unterstützung bei der Aufklärung von Infektketten
- molekularbiologische Feintypisierung (mittels MLST, flaA-/porA-Sequenzierung, cpn60, cgMLST und SNP-Analyse)
- Molekularbiologie der Resistenz von Campylobacter spp.
- Schnellnachweise mittels PCR und Real-time PCR
- Stammsammlung
- Beratung
Team / Aufgaben | Telefon | |
Dr. Kerstin Stingl Mikro- und Molekularbiologie (Leiterin) |
-24206 | |
Dr. Janine Heise Mikro- und Molekularbiologie |
-24201 | |
Dr. Sarah Brüggemann-Schwarze Mikro- und Molekularbiologie (Wissenschaftl. Mitarbeiterin) |
-24207 |
sarah.brueggemann-schwarze@bfr.bund.de
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Christiane Buhler Speziesdifferenzierung, Mikrobiologie, Enzymtests (MTA) |
-24214 |
|
Marie-Theres Knüver Speziesdifferenzierung, Next Generation Sequencing, horizontaler Gentransfer (Dipl.-Biol.) |
-24220 |
|
Maja Thieck Speziesdifferenzierung, Antibiotikaresistenzen (BTA) |
-24202 | maja.thieck@bfr.bund.de |
Sandra Preuß Speziesdifferenzierung, Next Generation Sequencing, horizontaler Gentransfer (Biotechnologin, B. SC.) |
-24231 | sandra.preuss@bfr.bund.de |
Julia Golz Mikro- und Molekularbiologie (Postdoc) |
-24218 |
julia.golz@bfr.bund.de |
Imke Wulsten Mikro- und Molekularbiologie |
-24210 |
imke.wulsten@bfr.bund.de |
Juan Cruz Goenaga Speziesdifferenzierung, Mikro- und Molekularbiologie, Antibiotikaresistenzen (Lebensmitteltechnologe) |
-24211 | |
Michael Zarske Mikro- und Molekularbiologie CHANCE-Projekt (Doktorand, M. Sc. Lebensmitteltechnologie) |
-24229 | michael.zarske@bfr.bund.de |