Mykobakterien

Mykobakterien sind in der Umwelt weit verbreitet. Sie kommen bei allen Tierarten vor und wurden in der Umwelt, so z.B. im Boden, im Staub, Stroh oder in Säge- bzw. Hobelspänen nachgewiesen. Sie sind in der biologisch aktiven Schicht des Bodens und im Sediment von Oberflächen- und Abwasserproben praktisch immer nachzuweisen. Schätzungsweise ist je Gramm Boden von 102 bis 105 Mykobakterien auszugehen. Mykobakterien gehören im Boden, im Oberflächenwasser und Abwasser zur normalen Flora.

Mykobakterien als Krankheitserreger

Es gibt eine Vielzahl krankmachende wie auch nicht krankmachende Mykobakterienarten. Bei einigen krankheitserregenden Arten handelt es sich um Zoonoseerreger, d.h. um Bakterien, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und schwere Krankheiten auslösen können.

Nach ihrer Bedeutung als Krankheitserreger bei der Entstehung von Erkrankungen von Mensch und Tier ist u.a. eine grobe Einteilung der Mykobakterien-Spezies in „tuberkulöse“ und „nicht-tuberkulöse“ Mykobakterien üblich. Human- und veterinärmedizinisch bedeutsame Mykobakterien sind die Arten, die sehr eng miteinander verwandt, jedoch nicht identisch sind, und die sog. klassische Tuberkulose bei Mensch und Tier verursachen können. Das sind Krankheitserreger des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes mit den Spezies Mycobacterium (M.) tuberculosis, M. bovis, M. africanum, M. microti und M. canettii, M.caprae (auch M. bovis ssp. caprae) und M. pinnipedi.

Mykobakterienarten, die tuberkuloseähnliche Veränderungen hervorrufen können - sogenannte Mykobakteriosen - werden dem Mycobacterium avium-intracellulare-Komplex (MAIC) mit den Spezies M. avium ssp. avium, M. avium ssp. hominissuis, M. avium ssp. intracellulare, M. avium ssp. silvaticum und M. avium ssp. paratuberculosis zugeordnet.

Merkmale

Mykobakterien sind unbewegliche kurze bis kokkoide Stäbchen und lassen sich nach Gram anfärben. Aufgrund ihrer hohen Stabilität gegenüber Säuren können sie darüber hinaus durch spezielle Methoden, z.B. nach Ziehl-Neelsen gefärbt und von anderen Bakterienspezies unterschieden werden. Basierend auf dem Wachstum von Mykobakterien-Spezies unter Laborbedingungen wird eine Einteilung in schnell und langsam wachsende Mykobakterien vorgenommen, wobei einige Spezies kulturell sehr anspruchsvoll und nur schwer anzüchtbar sind.

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