Arcobacter spp.
Krankheitsbild
Einige Arcobacter-Spezies können bei Mensch und Tier Durchfallerkrankungen hervorrufen. Diese Infektion ist in der Regel mit Bauchschmerzen und Übelkeit sowie wässrigem Durchfall verbunden, kann aber auch asymptomatisch verlaufen. Im Allgemeinen wird beim Menschen eher ein milder Krankheitsverlauf beobachtet.
Hauptinfektionsquellen
Arcobacter besitzen ein extrem diverses natürliches Habitat. Es existieren Pflanzen- und Tier-assoziierte Spezies sowie einige freilebende Umweltkeime. Infolgedessen werden Arcobacter spp. unter anderem in Gewässern, wie Oberflächen- und Flusswasser, Abwässer sowie Meerwasser gefunden. Darüber hinaus wurden Spezies aus einer Reihe von Lebensmitteln, vorwiegend tierischer Herkunft, wie Rind-, Schweine-, Schaf- und Geflügelfleisch isoliert.
Merkmale
Die Gattung Arcobacter bildet mit den Gattungen Campylobacter und Sulfurospirillum die Familie der Campylobacteraceae innerhalb der Ordnung Campylobacterales der Epsilon-Proteobakterien.
Die Gram-negativen Arcobacter wurden ursprünglich zu den Campylobacter gezählt und umfassen verschiedene zum Teil krankmachende Spezies, u. a. A. butzleri, A. cryaerophilus, A. skirrowii, A. nitrofigilis, A. halophilus, A. sulfidicus und A. cibarius. Sie grenzen sich allerdings deutlich aufgrund ihres Wachstums auch bei niedrigen Temperaturen und aufgrund ihrer Aerotoleranz von den Campylobacter ab. Sie sind zwischen 0,5-3 μm lang, 0,2-0,9 μm breit und wachsen prinzipiell in einem Temperaturbereich von 15°C bis 42°C, wobei das Wachstumsoptimum bei ca. 30°C liegt. Durch ihre monotriche Begeißelung stellen sie bewegliche Stäbchen dar, welche teilweise spiralförmig sind. Unter ungünstigen Bedingungen wandeln sich die Bakterien in Kokken um, die denen von Campylobacter ähneln und wahrscheinlich eine Überlebensform darstellen.