Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche
Lebensmittelinfektionen und Vergiftungen (Intoxikationen) des Menschen können von einer Vielzahl bakterieller, viraler und parasitärer Erreger oder durch sie gebildete Gifte verursacht werden. Meistens führen sie zu Magen-Darm-Beschwerden, die oft einen milden, selbstlimitierenden Verlauf nehmen; sie können aber auch schwere, mitunter lebensbedrohliche Syndrome verursachen.
Zur Vorbeugung von lebensmittelbedingten Erkrankungen ist auch im Privathaushalt die Einhaltung von allgemeinen Hygieneregeln bei der Bearbeitung von Lebensmitteln unerlässlich. Verschiedene Pressemitteilungen und Verbrauchertipps, die auch unter der Rubrik „Dokumente“ zum Herunterladen bereit stehen, erläutern in verständlicher Form deren Sinn.
Der Verdacht auf einen lebensmittelbedingten Krankheitsausbruch besteht bei Erkrankungen von zwei oder mehr Personen, welche im Zusammenhang mit demselben Lebensmittel aufgetreten sind. Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche können als lokale Ereignisse beispielsweise in einer Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung oder im Privathaushalt auftreten, wenn durch Handlungsfehler oder durch die Verwendung verunreinigter Zutaten verzehrsfertige Lebensmittel kontaminiert werden. Nach dem Verzehr der Speisen kann dies zum plötzlichen Auftreten von mehreren Erkrankungsfällen führen. Lokale lebensmittelbedingte Ausbrüche werden dadurch in der Regel schnell erkannt, an die zuständigen Behörden gemeldet und von diesen untersucht. Zur Unterstützung von Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden der Länder hat das BfR einen Leitfaden zur Ausbruchsaufklärung entlang der Lebensmittelkette (PDF-Datei, 672,27 KB) veröffentlicht.
Zur Prävention von lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen in kurativen und pflegenden Einrichtungen wie Krankenhäusern, Seniorenheimen und Kindertagesstätten hat das BfR ein Merkblatt veröffentlicht. Es soll verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Einrichtungen bei der Umsetzung der rechtlichen Vorgaben unterstützen. Das Merkblatt „Sicher verpflegt: Besonders empfindliche Personengruppen in Gemeinschaftseinrichtungen“ (PDF-Datei, 497,22 KB) steht unter der Rubrik „Publikationen - Merkblätter für weitere Berufsgruppen" zum Herunterladen bereit.
Diffuse, überregionale lebensmittelbedingte Ausbrüche lassen sich hingegen sehr viel schwerer erkennen. Diese können auftreten, wenn Lebensmittel schon zu Beginn der Lebensmittelkette kontaminiert werden, beispielsweise bei der Gewinnung oder bei der Verarbeitung, anschließend in den Handel gelangen und so über große Gebiete verteilt werden. Beispiele sind der EHEC-Ausbruch in Deutschland im Jahr 2011 sowie ein Norovirus-Ausbruch in Ostdeutschland im Jahr 2012, der nach dem Verzehr von Erdbeerspeisen aufgetreten war.