Deutsch-tunesische Zusammenarbeit für mehr Lebensmittelsicherheit
09/2023, 16.05.2023
Erstes Treffen des Lenkungsausschusses am 16.05.2023 in Tunesien
Im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Stärkung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Tunesien“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), reist Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR, zum ersten Treffen des Lenkungsausschusses nach Tunesien. Unter Leitung des tunesischen Gesundheitsministers Dr. Ali Mrabet soll eine erste Bilanz über den Fortschritt des Projekts gezogen werden. Die tunesische Seite wird durch hochrangige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tunesischer Ministerien und nachgeordneter Behörden, die die Lebensmittelsicherheit in Tunesien verantworten, vertreten. Auf deutscher Seite sind neben den Präsidenten von BfR und BVL, Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der deutschen Botschaften in Tunis und Rabat eingeladen. „Tunesien hat sich mit der Neustrukturierung der Behördenlandschaft im Bereich der Lebensmittelsicherheit eine große Aufgabe gesetzt“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Das BfR und das BVL unterstützen mit ihrer Expertise diese wichtige Reform, damit Lebensmittel in Tunesien sicherer werden“
Durch das Projekt sollen die staatlichen Strukturen für Lebensmittelsicherheit und gesundheitlichen Verbraucherschutz in Tunesien unter anderem durch Schulungen von Personal, Politik- und Organisationsberatung, Train-the-Trainer-Programme und Führungskräftefortbildungen gestärkt werden.
Bereits im Juli dieses Jahres ist die Hälfte des Projektzeitraums erreicht. Das Treffen dient dazu, ein erstes Resümee zu ziehen sowie aktuelle Vorschläge für zukünftige Projektaktivitäten zu diskutieren und zu vereinbaren.
Bislang wurden bereits zahlreiche Workshops, beispielsweise zur Einführung in die Risikoanalyse oder zur Simulation eines Krisengeschehens im Sektor Lebensmittelsicherheit durchgeführt. Eine Vielzahl tunesischer Fach- und Führungskräfte nahm zudem an der BfR-Summer Academy oder dem ITS Food des BVL teil. Die Zusammenarbeit auf der Leitungs- und Arbeitsebene wurde unter anderem durch den Besuch einer tunesischen Delegation am BfR und BVL im Mai 2022 gestärkt.
Hintergrund
Das BfR und das BVL kooperieren auf verschiedenen Ebenen mit Behörden anderer Staaten. Sie verfolgen mit diesem internationalen Engagement das Ziel, über Partnerschaften die Lebensmittelsicherheit in den Erzeugerländern nachhaltig zu stärken und so auch auf diesem Wege ein hohes Verbraucherschutzniveau in Deutschland und Europa zu gewährleisten.
Im Jahr 2019 trat in Tunesien ein neues Lebensmittelsicherheitsgesetz in Kraft, das den Aufbau effektiver behördlicher Strukturen für Risikobewertung, Risikomanagement und Risikokommunikation vorsieht. Gemeinsam unterstützen BfR und BVL die tunesischen Partner bei der Umsetzung.
Das Projekt „Stärkung der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Tunesien“ ist das erste Projekt, das auf der „Vereinbarung über die Einbindung von Einrichtungen des BMEL-Geschäftsbereichs in Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit“ basiert. Der Zweck ist die Einbindung des BMEL-Geschäftsbereichs in die Entwicklungszusammenarbeit des BMZ. Als Auftraggeber finanziert das BMZ das Projekt mit einem Beitrag in Höhe von fünf Millionen Euro aus Mitteln der Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von fünf Jahren: Januar 2021 bis Dezember 2025.
Presseinformation in Französisch
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.