Stillen fördern: Goldrichtig!


16/2008, 29.09.2008


Nationale Stillkommission am BfR sieht Beratungsbedarf bei sozial benachteiligten Müttern


Die diesjährige Weltstillwoche, die vom 29. September bis 5. Oktober in mehr als 100 Ländern begangen wird, steht im Zeichen der Stillförderung. Mit dem Motto „Stillen fördern: Goldrichtig“ machen die Veranstalter im olympischen Jahr deutlich, dass alle eine Goldmedaille verdienen, die Mütter beim Stillen unterstützen. Die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wird ihre Arbeit künftig verstärkt an den Bedürfnissen sozial benachteiligter Mütter orientieren. Diese stillen ihre Kinder in der Regel kürzer und werden durch herkömmliche Stillförderungs- und -unterstützungsangebote bislang nicht optimal erreicht. In Deutschland beteiligen sich zahlreiche Krankenhäuser und Geburtshäuser, Hebammenverbände und Stillberaterinnen mit verschiedenen Veranstaltungen an der Weltstillwoche.

Muttermilch ist die am besten geeignete und preiswerteste Nahrung für Säuglinge in den ersten Monaten. So entscheiden sich in Deutschland auch fast 90 Prozent der Mütter bei der Geburt ihres Kindes für das Stillen. Regionale Erhebungen aus Berlin und Bayern zeigen jedoch, dass es zuweilen an der nötigen „Ausdauer“ fehlt. Mehr als die Hälfte der Mütter folgt aus unterschiedlichen Gründen nicht der Empfehlung, ihre Kinder in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Bei konsequenter Beratung und Unterstützung würde sich vermutlich die Stilldauer verlängern.

Bei vielen Stillproblemen wie Milchstau und Brustentzündungen können Beratungsgespräche weiterhelfen. Gleiches gilt bei dem Eindruck vieler Mütter, über nicht ausreichend Milch zu verfügen und ihr Baby durch Stillen allein nicht satt zu bekommen. Wenn sie berufstätig sind und während der Arbeitszeiten stillen möchten, brauchen die Mütter ebenfalls Unterstützung. Zwar gibt es Beratungs- und Unterstützungsangebote; sie werden jedoch nicht immer wahrgenommen. Dies gilt in besonderem Maße für sozial benachteiligte Mütter und Mütter mit Migrationshintergrund. Die Nationale Stillkommission wird sich deswegen künftig verstärkt diesen Zielgruppen widmen. Bewährt haben sich die Informationsblätter der Nationalen Stillkommission mit Stillempfehlungen. Auch wenn sie eine persönliche Beratung nicht ersetzen können, sind die Stillempfehlungen eine Entscheidungs- und Starthilfe für Schwangere und Mütter. Sie sind auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch und Türkisch bei der Geschäftsstelle der Nationalen Stillkommission am BfR, Thielallee 88-92, 14195 Berlin, Fax: 030-8412-3715, E-Mail: stillkommission@bfr.bund.de erhältlich und kostenfrei.

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