Gesundheitliche Bewertung von Mykotoxinen und Pflanzentoxinen in Lebensmitteln

Mutterkorn

Mutterkorn (Claviceps purpurea)

 

Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut (Jacobaea vulgaris)

Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) und Pflanzentoxine (von Pflanzen gebildete Toxine) gehören zu den natürlichen Toxinen, deren Vorkommen in Lebens- und Futtermitteln unerwünscht, jedoch nicht komplett vermeidbar ist.

Mykotoxine

Bei den Mykotoxinen handelt es sich um sekundäre Stoffwechselprodukte, die durch Schimmelpilze (u.a. von Fusarium, Alternaria, Claviceps, Aspergillus und Penicillium-Arten) gebildet werden. Mykotoxine können zum Beispiel auf dem Erntegut bereits auf dem Feld oder erst während der Lagerung gebildet werden und so zu einer Kontamination von Lebens- und Futtermitteln führen. Ihr Vorkommen in Getreide, Obst, Gemüse, Nüssen, Schalenfrüchten, Kakao, Kaffee, Gewürzen sowie daraus hergestellten Produkten ist in der Literatur umfangreich beschrieben.

Pflanzentoxine (Phytotoxine)

Auch bestimmte Pflanzen können giftige sekundäre Stoffwechselprodukte bilden. Diese Pflanzentoxine werden in verschiedene chemische Strukturklassen eingeteilt, die von unterschiedlichen Pflanzenfamilien gebildet werden. Darunter finden sich Pflanzen, die als Lebensmittel oder Futtermittel dienen, und selbst – ab gewissen Dosen – toxisch wirksame Substanzen enthalten. Ein Beispiel sind Glykoalkaloide in Kartoffeln. Andere Pflanzentoxine können als Kontaminanten in Lebens- bzw. Futtermittel vorkommen, wenn toxinhaltige Pflanzenteile mitgeerntet wurden. Als Beispiel hierfür ist das Vorkommen von Pyrrolizidin- oder Tropanalkaloiden in (Kräuter-)Tees oder Gewürzen zu nennen.

Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) und Pflanzentoxine (pflanzeneigene Toxine, auch Phytotoxine) zählen zu den in Lebens- und Futtermitteln unerwünschten Substanzen.

Für sie gelten rechtliche Regelungen, in denen EU-weit geltende Höchstgehalte in Lebens- und Futtermitteln festgelegt wurden.

Gesundheitliche Bewertungen zu Mykotoxinen und Pflanzentoxinen in Lebens- und Futtermitteln

Aufgrund ihrer toxikologischen Eigenschaften ist das Vorkommen von Mykotoxinen und Pflanzentoxinen in Lebens- und Futtermitteln unerwünscht und daher besonders im Fokus der Risikobewertung und der amtlichen Lebens- und Futtermittelüberwachung, die durch das Nationale Referenzlabor für Mykotoxine und Pflanzentoxine am BfR unterstützt wird..

Die bekanntesten Vertreter der Mykotoxine und Pflanzentoxine sind:

Mykotoxine

  • Aflatoxine
  • Ochratoxine
  • Trichothecene
  • Fumonisine
  • Zearalenon
  • Patulin
  • Citrinin
  • Ergotalkaloide
  • Alternariatoxine

Pflanzentoxine

  • Pyrrolizidinalkaloide
  • Tropanalkaloide
  • Cannabinoide
  • Opiumalkaloide
  • Glykoalkaloide
  • Cyanogene Glykoside
  • Erucasäure
  • Chinolizidinalkaloide
  • Glucosinolate

Das BfR erstellt gesundheitliche Bewertungen zu Mykotoxinen und Pflanzentoxinen in Lebens- und Futtermitteln gemäß seinem Leitfaden für die gesundheitliche Bewertung (PDF-Datei, 1,10 MB) und bewertet damit das gesundheitliche Risiko für Mensch und Tier durch das Auftreten dieser natürlichen Toxine in Lebens- und Futtermitteln.

Gesundheitliche Bewertungen von Mykotoxinen als typische Kontaminanten werden in der Abteilung Sicherheit in der Nahrungskette vorwiegend in den Fachgruppen „Futtermittel“ und „Pflanzen- und Mykotoxine“ durchgeführt. Pflanzentoxine sind zur gesundheitlichen Bewertung in der Abteilung Lebensmittelsicherheit, Fachgruppe „Lebensmitteltoxikologie“, angesiedelt.



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