Adipositas

Bei der Adipositas (Fettleibigkeit) handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die durch eine Zunahme des Körpergewichts durch eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfettanteils definiert ist. Adipositas ist mit eingeschränkter Lebensqualität und mit einem erhöhten Krankheits- und Sterberisiko verbunden.

Welche Aufgabe erfüllt das BfR?

Das BfR verfasst Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. In diesem Zusammenhang berät das BfR die Bundesregierung sowie andere Institutionen und Interessengruppen u. a. bei Fragen zu Ernährungsrisiken, Kennzeichnungsvorschriften und gesundheitsbezogenen Angaben auf Lebensmitteln.

Wie häufig tritt Adipositas in Deutschland und in Europa auf?

Die zunehmende Fettleibigkeit ist national wie international eines der größten Probleme, denen sich die Gesundheitssysteme stellen müssen. Aktuelle Zahlen aus der Studie zur Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS) zeigen, dass in Deutschland in den Jahren 2019/20 - nach Selbstangabe der Befragten - etwas mehr als die Hälfte (53,5 %) der Bevölkerung (60,5 Prozent der Männer und 46,5 Prozent der Frauen) als übergewichtig anzusehen sind; fast ein Fünftel davon (19,0 Prozent der Männer und Frauen) sind adipös. Bei Kindern und Jugendlichen beträgt die Prävalenz für Übergewicht 15,4 Prozent und für Adipositas 5,9 Prozent, wobei kein geschlechtsspezifischer Unterschied festgestellt wurde.

Zur Bestimmung von Übergewicht und Adipositas dient der Körpermasseindex (englisch: Body Mass Index, BMI).  Er errechnet sich als Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat:

BMI = Körpergewicht (kg)/Quadrat der Körpergröße (m²).

Bei Erwachsenen wird ein BMI ab 25 kg/m² als Übergewicht angesehen. Ab einem BMI von 30 kg/m² besteht eine Adipositas. Der BMI erfasst zwar – mit Einschränkungen – das Ausmaß des Übergewichts, nicht jedoch die Verteilung des Körperfettes. Daher wird zur Beurteilung der Fettverteilung zusätzlich der Taillenumfang mit herangezogen.

 

Ursachen der Adipositas

Die Adipositas des Menschen ist die Konsequenz einer längerfristigen Störung der Energiebilanz. Bei einer höheren Energiezufuhr im Vergleich zum Energieverbrauch wird die überschüssige Energie in Form von Fett im Körper gespeichert, wodurch das Körpergewicht ansteigt. Faktoren, die eine Entstehung von Übergewicht bzw. Adipositas wesentlich fördern können, sind unzureichende körperliche Bewegung im Zusammenspiel mit einer fett- und zuckerreichen Ernährung und einer insgesamt überhöhten Kalorienaufnahme.

Folgeerkrankungen der Adipositas

Ein stark erhöhtes Körpergewicht beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern kann auch zu anderen chronischen Erkrankungen beitragen und die Lebenserwartung verkürzen. Im Zusammenhang mit Adipositas können schwerwiegende weitere Gesundheitsstörungen auftreten wie z. B. erhöhte Blutzuckerkonzentrationen bzw. Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Triglyzerid- und niedrige HDL-Cholesterinwerte) sowie arterielle Hypertonie (Bluthochdruck). Liegen diese Störungen zusammen mit bauchbetonter Adipositas vor, spricht man von einem metabolischen Syndrom. In der Folge kann sich das Risiko für -Kreislauf-Erkrankungen und Gefäßerkrankungen sowie Diabetes mellitus Typ 2 weiter verstärken und zum Tode infolge von Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Prävention und Therapie von Übergewicht und Adipositas

Der Prävention von Übergewicht und Adipositas kommt angesichts des häufigen Auftretens und der erheblichen medizinischen und wirtschaftlichen Konsequenzen besondere Bedeutung zu. Um der Entstehung von Übergewicht vorzubeugen bzw. bereits bestehendes Übergewicht abzubauen, muss ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten zusammen mit entsprechend nachhaltig veränderter Lebensführung erlernt und langfristig gefestigt werden.

Prävention und Therapie sollte auf einer energiereduzierten, fettmoderaten, stärkebetonten und ballaststoffreichen Ernährung basieren. Für die Gesundheit günstige Fette sind solche aus Raps- und Olivenöl sowie aus Seefisch. Empfohlen wird regelmäßige körperliche Aktivität und eine allgemeine Erhöhung des Bewegungsniveaus. Im Rahmen des Behandlungskonzepts kann es hilfreich sein, auch Partner bzw. Partnerin sowie die Familie der Betroffenen unterstützend mit einzubeziehen.



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