Gesundheitliche Bewertung von Textilien und Leder

Textilien sind quasi unsere zweite Haut, mit der wir 24 Stunden am Tag in Kontakt sind. Das BfR betrachtet Chemikalien, die bei der Herstellung von Textilien zum Einsatz kommen. Dazu zählen neben den Farbstoffen auch Hilfsmittel, die eine Funktion während der Textilherstellung erfüllen und hinterher wieder ausgewaschen werden, sowie Hilfsmittel, die dem Endprodukt eine bestimmte Funktion verleihen sollen und somit auf diesem verbleiben (sogenannte Ausrüstungsmittel). Beispiele hierfür sind Mittel für wasserabweisende Beschichtungen, zum Herstellen atmungsaktiver Membranen oder für eine bügelfreie Textilie. Auch bei der Ledergerbung kommen eine Vielzahl von Chemikalien zum Einsatz, die teilweise im fertigen Lederprodukt verbleiben.

Für eine Risikobewertung von Chemikalien in Textilien und Leder betrachtet das BfR sowohl die toxikologischen Eigenschaften der Stoffe, deren Menge, ihre Freisetzung aus dem Textil sowie ihre Aufnahme in den Körper, vorwiegend über die Haut.

Bekleidungstextilien sowie z. B. auch Bettwaren sind im Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) als Bedarfsgegenstände eingeordnet. Sie müssen so hergestellt und behandelt werden, dass sie die Gesundheit nicht schädigen.

Da es aber keine Zulassungs- oder Anmeldepflicht für Textilien gibt, fehlen umfassende Kenntnisse über mögliche Risiken. Unter der europäischen Chemikalienverordnung (REACH) ist die Anwendung bestimmter Azofarbstoffe, krebserzeugender, mutagener und fortpflanzungsschädigender Stoffe sowie sensibilisierender Substanzen bereits oder demnächst beschränkt.  

Ausschuss für Textilien und Leder

Um weitere potenziell gesundheitsgefährdende Substanzen in Textilien und Leder zu identifizieren und zu bewerten, hat das BfR den Ausschuss „Textilien und Leder“ eingerichtet. Er ist Teil der Kommission für Bedarfsgegenstände und erarbeitet Aussagen über das Gefährdungspotenzial von Farb- und Hilfsmitteln für Textilien. In dieser Funktion setzt der Ausschuss die Arbeit des früheren Arbeitskreises „Gesundheitliche Bewertung“ der AG Textilien fort.

Zu den Diskussionsthemen des Ausschusses gehören im Allgemeinen Herstellungsverfahren, innovative Produkte, Prüfverfahren, aber auch spezielle Produktuntersuchungen, etwa zu Schadstoffen in Lederprodukten, zur Freisetzung von Nanopartikeln in neuartigen Kleidungsartikeln und zu allergischen Reaktionen auf Farbmittel.

Rechtliche Grundlagen:

Weitere Informationen zur Regelung von Nanomaterialien erhalten Sie hier.

Stellungnahmen 4


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