Humanstudienzentrum gesundheitlicher Verbraucherschutz

Im Humanstudienzentrum werden Humanstudien insbesondere epidemiologische Studien in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachabteilungen des BfR zur Gewinnung von fehlenden Daten mit hoher Relevanz für die Risikobewertung geplant, durchgeführt und ausgewertet. Mit der Durchführung von Humanstudien trägt das Humanstudienzentrum zu einer Verbesserung der Risikobewertung und damit des gesundheitlichen Verbraucherschutzes bei.

Der Prozess von Studienplanung bis hin zur Datenauswertung verschiedener Studien erfolgt in der Regel in gemeinsamer Verantwortung des Humanstudienzentrums und thematisch verantwortlichen Fachgruppen des BfR, sowie externen Kooperationspartnern.

Humandaten leisten einen wichtigen Beitrag zur Risikobewertung, da sie direkt mit Menschen gewonnen werden und somit relevante und genaue Informationen über Gesundheitsrisiken und -vorteile liefern, die aus der Vielfalt der menschlichen Populationen stammen. Das Humanstudienzentrum arbeitet an der Weiterentwicklung von Bewertungskonzepten, damit die Ergebnisse aus Humanstudien noch stärker in die Risikobewertung einfließen und so besser in die Evidenzgewinnung bei der Risikobewertung integriert werden können.

Im Humanstudienzentrum arbeitet ein interdisziplinäres Team aus wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie technischen Fachkräften. Dabei werden umfassend verschiedene wissenschaftliche Expertisen wie Medizin, Ernährungswissenschaften, Epidemiologie, Toxikologie, Biostatistik und Informatik abdeckt.

Aktuelle Studien

RBVD-Studie

Die RBVD (Risks and Benefits of a Vegan Diet) Studie ist eine Querschnittsstudie mit 36 Veganerinnen und Veganern sowie 36 Mischköstlerinnen und Mischkösltern. Die 72 Teilnehmenden der Studie wurden von Januar bis Juli 2017 im Studienzentrum umfangreich untersucht. Dazu zählen u.a. Fragebögen zum Lebensstil und aufgetretenen Erkrankungen, detaillierte Erhebung der Ernährung, Messung der Knochengesundheit und Blutdruck, sowie die Erhebung anthropometrischer Körpermaße etc. Es wurden zusätzlich Bioproben (Blut, Urin, Stuhl) gesammelt. Das Humanstudienzentrum nutzt die Daten der Studie in vielfältiger Weise um neue Erkenntnisse zu Risiken und Vorteile der veganen Ernährung zu gewinnen. Im Jahre 2021 erfolgte in der RBVD 2 Studie die Nachbeobachtung der Studienteilnehmenden.

COPLANT-Studie

Die multizentrische COPLANT-Studie (COhort on Plant-based Diets) untersucht die gesundheitlichen Vorteile sowie kurzfristige und langfristige Risiken verschiedener pflanzenbasierter Ernährungsformen (vegan, vegetarisch, pescetarisch) im Vergleich zu einer Mischkost. Das BfR plant mit sieben beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen insgesamt ca. 6000 Männer und Frauen im Altern von 18-69 Jahren in diese Studie einzuschließen. Die Rekrutierung von Studienteilnehmenden startet 2023. Es wird eine umfangreiche Datenerhebung erfolgen, dazu zählt eine detaillierte Ernährungserhebung, sowie die Erhebung von Lebensstilfaktoren, Gesundheitsparametern, aber auch die Messung des Blutdrucks, der körperlichen Fitness und Knochengesundheit. Zudem werden Bioproben (Blut, Urin, Stuhl) gesammelt.

Weitere Informationen finden sich auf der COPLANT-Webseite des BfR ( https://www.bfr.bund.de/de/coplant-studie.html)

EDKAR-Studie

Die EDKAR-Studie („Studie zum chronisch hohen Konsum von Energy Drinks und zum KArdiovaskulären Risiko bei Jugendlichen“) wird in Kooperation mit der Charité Universitätsmedizin Berlin durchgeführt und untersucht, ob der chronische Hochverzehr von Energy Drinks mit kardiovaskulären Veränderungen bei Jugendlichen assoziiert ist. Die Studie ist in zwei Studienphasen gegliedert. In der ersten Studienphase werden etwa 5.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren mittels einer Online-Umfrage zu ihrem Energy Drink Konsum und weiteren Lebensstilfaktoren befragt. So sollen Jugendliche mit chronischem Hochkonsum und eine Kontrollgruppe (Nichtkonsumenten) identifiziert werden, welche in der zweiten Studienphase umfassend kardiologisch untersucht werden.

Weitere Informationen finden sich auf der EDKAR-Webseite des BfR ( https://www.bfr.bund.de/de/edkar.html‌).

PFAS-Studie in EPIC-Potsdam

Mit der PFAS-Studie untersucht das Humanstudienzentrum in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) die Zusammenhänge zwischen den Konzentrationen von per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) im Blut und dem Risiko für die Entstehung eines Herzinfarkts, Schlaganfalls, einer Herzinsuffizienz und Typ 2 Diabetes in der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition Studie (EPIC)-Potsdam Studie. Zudem werden Assoziationen im Querschnitt zwischen Konzentrationen von PFAS und Biomarkern des Lipidmetabolismus, des Glucosemetabolismus und des Leberstoffwechsels untersucht.

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