Fragen und Antworten zum Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R)
FAQ des BfR vom 21. Januar 2025
Änderungen gegenüber der Version vom 29. Januar 2016: Angepasste Erläuterung der ZEBET-Aufgaben
Im Zuge der Tierwohl-Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde im Jahr 2015 am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) gegründet. Das Zentrum koordiniert bundesweite Aktivitäten mit den Zielen, Tierversuche auf ein unerlässliches Maß zu beschränken und für Versuchstiere den bestmöglichen Schutz zu gewähren. Darüber hinaus sollen durch die Arbeit des Zentrums national und international Forschungsaktivitäten angeregt und der wissenschaftliche Dialog gefördert werden. Im Folgenden hat das BfR ausgewählte Fragen und Antworten zu dem Zentrum zusammen-gestellt. Weitere Informationen zu Bf3R finden Sie auf der BfR-Website unter http://www.bf3r.de
Was bedeutet „Bf3R“?
Bf3R steht als Abkürzung für das „Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren“. Die Abkürzung Bf3R nimmt Bezug auf das sogenannte „3R-Prinzip“ des wissenschaftlichen Tierschutzes, nachdem das Zentrum arbeitet:
- Replace: Vermeidung von Tierversuchen durch den Einsatz von Alternativmethoden
- Reduce: Verringerung der Anzahl der Versuchstiere auf das Minimum
- Refine: Verminderung des Leidens der Versuchstiere
Welche Aufgaben nimmt das Zentrum wahr?
Das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) hat folgende Aufgaben:
- Intensivierung der Alternativmethodenforschung
- Beratung von Behörden und Forschungseinrichtungen
- Harmonisierung von Alternativmethoden auf internationaler Ebene
- Forschungsförderung von Alternativmethoden
- Information der Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit
Wie ist das Bf3R organisiert?
Das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) ist integraler Bestandteil des Bundesinstituts für Risikobewertung mit drei Standorten in Berlin. Damit unterliegt das Zentrum auch der Leitung des BfR und dessen Präsidium.
Das Bf3R gliedert sich in folgende fünf Kompetenzbereiche:
- Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch
- Verminderung der Belastung und Verbesserung der Lebenssituation
- Alternativmethoden in der Toxikologie
- Nationaler Ausschuss
- Koordinierung der Forschungsförderung für Alternativmethoden
Einen Überblick über die Aufgaben und Ziele der einzelnen Kompetenzbereiche gibt die Bf3R-Infografik: http://www.bfr.bund.de/cm/343/deutsches-zentrum-zum-schutz-von-versuchstieren-infografik.pdf
Welche Rolle spielt die ZEBET im Bf3R?
Die ZEBET („Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“) ist einer von fünf Kompetenzbereichen des Bf3R. Sie wurde im Jahr 1989 mit dem Ziel gegründet, den Einsatz von Tieren zu wissenschaftlichen Zwecken auf das unerlässliche Maß zu beschränken und Alternativen zum Tierversuch zu entwickeln. Die ZEBET berät Behörden über Alternativmethoden. Sie stellt Informationen über Alternativmethoden zur Verfügung und entwickelt neue Alternativmethoden.
Welche finanziellen Mittel stehen dem Bf3R zur Verfügung?
Zum Start des Bf3R im Jahr 2015 erhielt das Zentrum für die gerätetechnische Erstausstattung einmalig 6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Jährlich stehen dem Bf3R zudem finanzielle Mittel in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.