Die BfR-Leuchtturmprojekte - Ein Einblick in die Arbeit des BfR
Im Rahmen seines 20. Jubiläums kürte das BfR herausragende Wissenschaftsprojekte - die BfR-Leuchtturmprojekte.
„Risiko für Umwelt, Mensch und Tier? Wie die Bevölkerung in Deutschland und Italien Mikroplastik einschätzt“
Das Projekt erforscht die Wahrnehmung der Menschen zum Thema Mikroplastik. Dieses kann sich in der Umwelt anreichern und auf verschiedenste Wege, beispielsweise über Nahrung, Kosmetika, Textilien oder über Staub, in den Körper gelangen. Das BfR geht auch der Frage nach, ob daraus ein gesundheitliches Risiko hervorgeht. Die sozialwissenschaftliche Perspektive auf das Thema gibt einen Einblick in die Risikowahrnehmung. Die Studienergebnisse dienen dazu, die Menschen besser über gesundheitliche Risiken aufzuklären.
Das Projekt „stammt aus der Abteilung „Risikokommunikation“.
„The Enemy of my Enemy is my Friend - Phagen, Bakterien und One Health”
Seit bereits zwei Jahren untersucht das BfR, ob und wie Phagen zur Bekämpfung von Bakterien eingesetzt werden können. Phagen sind Viren, die in der Lage sind, an ein spezielles Bakterium anzudocken, einzudringen und es von innen heraus zu zerstören. Dadurch könnten sie eine wichtige Alternative zum Einsatz von Antibiotika sein und bei starken bakteriellen Infektionen sogar Leben retten.
Das Projekt stammt aus der Abteilung „Biologische Sicherheit“.
„Vegane Ernährung im Trend: Chance oder Risiko?“
In dem Projekt werden die gesundheitlichen Vorteile und Risiken einer pflanzenbasierten Ernährung untersucht. Ab dem Jahr 2023 startet die COPLANT-Studie mit ungefähr 6.000 Teilnehmenden. Sie ist die bislang größte Studie zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum und der nächste große Schritt, um zu erforschen, wie Gesundheit und pflanzenbasierte Ernährung miteinander zusammenhängen.
An dem Projekt „Vegane Ernährung im Trend: Chance oder Risiko?“ forscht die Abteilung „Lebensmittelsicherheit“.
„Gemeinsam stärker? Eine Chemikalie kommt selten allein!“
Innerhalb des Projekts forschen BfR-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Wechselwirkungen von Chemikalien in komplexen Mischungen. Chemikalien, die wechselwirken, können sich gegenseitig gegebenenfalls verstärken. Um die Menschen, die damit in Kontakt kommen, zu schützen, ist es wichtig, diese Wechselwirkungen zu kennen und vor allem zu erkennen.
Das Projekt ist in der Abteilung „Sicherheit von Pestiziden“ angesiedelt.
„Phenotypic Screening am Bf3R - mit Robotern, Mikroskopen und künstlicher Intelligenz dem Krebs auf der Spur“
In dem Projekt wird die Entwicklung tierversuchsfreier Testmethoden erforscht, um beispielsweise Substanzen aufzuspüren, die an der Entstehung von Krankheiten wie z. B. Krebs beteiligt sein können. Dafür wurde das „Phenotypic Screening“-Verfahren etabliert. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es, Wirkmechanismen von Substanzen und Gemischen zu verstehen und Vorhersagen über Gesundheitsgefahren zu treffen.
Das Projekt ist in der Abteilung „Experimentelle Toxikologie und ZEBET“, bzw. im „Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren am BfR (Bf3R)“ angesiedelt.