Diabetes mellitus
Das BfR beschäftigt sich mit den Ernährungserfordernissen bestimmter Personengruppen. Für Diabetiker gelten allerdings die gleichen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung wie für die Allgemeinbevölkerung.
Was ist Diabetes?
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Die beiden wichtigsten Formen sind der Typ-1 und der Typ-2-Diabetes mellitus.
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die vorwiegend im Kindes- und Jugendalter ausbricht (juveniler Diabetes). Das körpereigene Immunsystem greift dabei die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an und zerstört diese (absoluter Insulinmangel). Typ-2 Diabetes beruht auf einer herabgesetzten Insulinwirkung (Insulinresistenz).
Insulin ist notwendig, damit der aus der Nahrung aufgenommene Zucker (Glukose) vom Blut in die Zellen transportiert wird. Bei Insulinmangel oder einer Insulinresistenz verbleibt der Zucker im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurde in der Querschnittsstudie GEDA 2019/2020-EHIS bei Erwachsenen eine Diabetes mellitus-Prävalenz (ohne Schwangerschaftsdiabetes) von 8,9 % ermittelt; nach Daten des Bundes-Gesundheitssurveys lag die Prävalenz zwischen 1997 und 1999 noch bei 5,2%. Dieser Zuwachs ist vor allem auf eine Zunahme des Typ-2-Diabetes zurückzuführen.
Was ist der wichtigste Risikofaktor für Diabetes?
Verantwortlich dafür sind insbesondere die Zunahme und der frühere Beginn von Übergewicht/Adipositas als dem bei weitem wichtigsten Risikofaktor. Während früher vorwiegend ältere Menschen betroffen waren, weisen heute zunehmend Jüngere, zum Teil sogar Kinder und Jugendliche einen Typ-2 Diabetes auf. Maßnahmen zur Therapie basieren auf einer Ernährungsumstellung, einer Normalisierung des Körpergewichtes, mehr körperlicher Aktivität und ggf. dem Einsatz oraler Antidiabetika oder einer Insulintherapie.