Chemie und trotzdem sicher? - Ein Bericht vom Tag der offenen Tür im BfR

Das BfR öffnete am 9. September 2006 seine Türen für Besucher. Mehr als anderthalb Tausend Gäste strömten bei herrlichem Spätsommerwetter auf das Institutsgelände in Marienfelde, um sich an vielen praktischen Beispielen zeigen zu lassen, was das BfR für den gesundheitlichen Verbraucherschutz leistet. Das waren viel mehr, als wir erwartet hatten.

Die Sicherheit von Stoffen und Produkten stand im Mittelpunkt des Tages. Auf einem wissenschaftlichen Erlebnispfad konnten die Besucher einen Blick in die Labore werfen. Am Beispiel des Weichmachers DEHP wurde der Weg eines Stoffes von der gesundheitlichen Bewertung bis zu seiner Verwendung in einem Produkt erklärt. Kinder und Jugendliche hatten im Gläsernen Labor Gelegenheit, Proteine und gentechnische Veränderungen in Lebensmitteln nachzuweisen, in der Kinderuniversität stellten die kleinen Studenten ein gesundes Frühstück zusammen, schmeckten, fühlten und erlebten, woran man frische Lebensmittel erkennt und wie man mit ihnen umgeht. Aber nicht nur die Blicke hinter sonst verschlossene Türen sorgten für gute Laune - ein Sommerfest mit Essen und Musik, Kinderspielen und Feuerspuckern rundeten den Tag der offenen Tür im BfR ab.

Kann Chemie eigentlich sicher sein?

Ein Leben ohne Chemie ist heute nicht mehr vorstellbar. Rund 30.000 neue Chemikalien kommen allein in Europa jährlich in Mengen von über einer Tonne auf den Markt. Die Besucher drängten auf den Wissenschaftlichen Lehrpfad, um an elf Stationen zu erfahren, welchen Beitrag das BfR leistet, um Verbraucher vor möglichen Risiken von Stoffen und Produkten zu schützen. Sie erfuhren, wie neue und alte Stoffe bewertet werden, was beim Transport von gefährlichen Gütern beachtet werden muss und welche Alternativen es in der Chemikalienprüfung zum Tierversuch gibt. Sie lernten, welche Testmethoden zu den „Toxicogenomics“ gehören, wie Stoffe in Lebensmittel und aus verbrauchernahen Produkten an den Verbraucher gelangen können. Sie erfuhren, wie an Hautmodellen und Hautzellen nachgewiesen werden kann, ob Chemikalien über die Haut in den Körper gelangen oder die Haut schädigen und mit welchen Testverfahren Chemikalien in Lebensmitteln oder Textilien bestimmt werden. In Führungen oder auf eigene Faust zogen wissbegierige große und kleine Verbraucher durch die Labore und befragten die Wissenschaftler des BfR. Auf der Suche nach der richtigen Antwort für das wissenschaftliche Quiz lauschten sie den Erklärungen.

Wie erkennt man gentechnisch veränderte Proteine?

Kinder und Jugendlichen konnten an zehn Versuchsplätzen im Gläsernen Labor in weiße Kittel schlüpfen. Ausgestattet mit Mikroskop und Pipette lernten die kleinen Forscher, wie sie Proteine oder gentechnische Veränderungen in Lebensmitteln nachweisen. 80 Jungforscher im Alter von 10 bis 15 Jahren tauchten so für 45 Minuten in die Welt der Wissenschaft ein und stellten die Arbeitsschritte der BfR-Forscher nach. Die Anmeldelisten zu den begehrten Plätzen waren lang. Geduldig warteten die experimentierfreudigen kleinen Gäste, dass sie an die Reihe und dem Risiko von gentechnisch verändertem Mais auf die Spur kamen.

Gehört Schokolade zu einem gesunden Frühstück?

In der Kinderuniversität stellten die kleinen Gäste aus einem Sortiment an Lebensmitteln ein gesundes Frühstück zusammen. Sie lernten, woran man gesunde Lebensmittel erkennt. Die jungen Studenten testeten nicht nur, wie sensibel ihre Geschmacksnerven sind, sondern stellten auch ihr Wissen bei der Bestimmung von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten unter Beweis. Die BfR-Wissenschaftler tischten auch Fisch auf und zeigten den Besuchern der Kinderuniversität, woran man frischen Fisch erkennt und wie man leckere Gerichte zubereitet, ohne Gefahr zu laufen, sich und andere mit Salmonellen oder anderen gesundheitsschädlichen Keimen zu infizieren. Natürlich durften die kleinen und großen Studenten die Wissenschaftler auch fragen, was sie immer schon wissen wollten, zum Beispiel: Wieso schmeckt Ketchup besser als frische Tomaten? Da lernte auch der ein oder andere „große Student“ noch etwas dazu.

Ist eine Wasserpfeife genauso gefährlich wie eine Zigarette?

Zielstrebig steuerten die Besucher auf den orientalisch gestalteten Stand mit den Wasserpfeifen zu. Ist der Genuss einer Shisha ebenso gesundheitsschädlich wie das Rauchen einer Zigarette? Die Antwort ist „ja“. Die Mitarbeiter des BfR informierten die Verbraucher, wie die im Wasserpfeifentabak enthaltenen Stoffe im menschlichen Köper wirken. Das Institut plant eine Studie zu den Risiken des Rauchens von Wasserpfeifen. Der Tag der offenen Tür wurde genutzt, um über diese Untersuchung zu informieren und Probanden zu gewinnen.

Wie spannend ist die Ausbildung im BfR?

Um einen Einblick in ihre Arbeit zu geben, hatten die Azubis des BfR Ausbildungsszenen in Fotos festgehalten. Sie zeigten außerdem einen Film, den sie anhand von Exponaten des BfR selber zur Geschichte des gesundheitlichen Verbraucherschutzes aufgenommen haben.

Entspannung gefällig?

Neben all den Informationen kamen Entspannung, Gespräche und leibliches Wohl nicht zu kurz: Bei einem Sommerfest vergnügten sich die Besucher des Tages der offenen Tür bei Musik, Kaffee und Kuchen oder Bier und Steak auf dem weitläufigen Institutsgelände. Kinder konnten ihr sportliches Talent entweder beim Sackhüpfen unter Beweis stellen oder im Verkehrskindergarten der Polizei das sichere Verhalten im Verkehr üben. Die Feuerspucker-Performance am Abend garantierte einen faszinierenden Abschluss. Die Frage, was das BfR eigentlich macht und wofür es steht, konnten die Besucher am Ende des Tages der offenen Tür treffsicher beantworten - das zeigten die Antworten beim Institutsquiz.

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