Schleierhafte Dampfwolken


21/2020, 10.06.2020


Die gesundheitlichen Risiken von E-Zigaretten sind Schwerpunkt der neuen Ausgabe des BfR-Wissenschaftsmagazins BfR2GO


E-Zigaretten sind modern, gelten bei vielen als cool und im Vergleich zu herkömmlichen Tabakzigaretten als weniger gesundheitsschädlich. Das BfR hat die Alternative zum Rauchen geprüft. Das Ergebnis: E-Zigaretten sind nicht harmlos. „Viele der verwendeten Inhaltsstoffe sind nicht ausreichend untersucht“, sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Wie sich etwa Verdampfungsmittel in den Liquids von E-Zigaretten, über Jahre eingeatmet, auf die Gesundheit auswirken, ist noch unbekannt.“ Die Erforschung der gesundheitlichen Risiken des „Dampfens“ ist Schwerpunktthema in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins BfR2GO. Weitere Themen im Heft: Coronaviren in Lebensmitteln, Gift im Fisch, krankmachende Bakterien in Rohmilch, Verbraucherkonferenz zu Genome Editing, Bio-Pflanzenschutzmittel und Biorhythmen von Zellen.

BfR2GO 1/2020:

Die Gesundheitsgefahr, die von einer E-Zigarette ausgeht, ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette kleiner. Der Grund: Im Dampf sind weniger krebserzeugende Stoffe enthalten als im Rauch der Tabakzigarette. Das Gesundheitsrisiko von E-Zigaretten allgemein zu bewerten, ist jedoch angesichts der Vielfalt an Modellen und Liquids schwierig. Am BfR werden die Inhaltsstoffe von E-Zigaretten-Liquids untersucht. Dabei wird geprüft, welche Substanzen beim Verdampfen entstehen können: etwa Acrolein, Acetaldehyd oder das krebserzeugende Formaldehyd. Außerdem enthält der Dampf der E-Zigaretten in der Regel gesundheitsschädliches Nikotin, das abhängig macht. Das Wissenschaftsmagazin BfR2GO zeigt die Funktionsweise üblicher E-Zigarettenmodelle und erklärt die gesundheitlichen Risiken verunreinigter oder selbstgemischter Liquids.

Coronaviren sind ein weiteres Thema der sechsten BfR2GO-Ausgabe. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher befürchteten in den vergangenen Monaten, dass das Virus über verunreinigte Lebensmittel, zum Beispiel durch Obst und Gemüse aus besonders betroffenen Regionen, übertragen werden könnte. Das BfR2GO-Spezial zeigt, dass dies unwahrscheinlich ist. Wie und welche krankmachenden Viren sich über Lebensmittel verbreiten, stellen weitere Forschungserkenntnisse des BfR dar.

Außerdem im neuen BfR2GO: giftige Stoffe in tropischen Fischen, Gesundheitsrisiken durch Campylobacter-Erreger in Rohmilch, arzneiähnliche Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln, eine Verbraucherkonferenz zum Genome Editing, Nebenwirkungen des Bio-Pestizids Bacillus thuringiensis und wie die innere Uhr von Zellen genutzt wird, um Tierversuche zu ersetzen.

Kompakt und bis zum Rand gefüllt mit Wissen liefert das Wissenschaftsmagazin BfR2GO aktuelle und fundierte Informationen über die Erforschung, Bewertung und Kommunikation möglicher gesundheitlicher Risiken von Lebens- und Futtermitteln, Chemikalien und Verbraucherprodukten. Jede Ausgabe von BfR2GO stellt ein Thema aus einem aktuellen Arbeitsbereich des BfR in einem Schwerpunkt vor. Daneben gibt es Berichte, Interviews und Meldungen aus sämtlichen Arbeitsgebieten des BfR.

Das Wissenschaftsmagazin BfR2GO erscheint zweimal im Jahr in deutscher und englischer Sprache. Es wird auf der BfR-Webseite veröffentlicht und kann von dort kostenlos heruntergeladen oder direkt bestellt werden. Darüber hinaus können sich Interessentinnen und Interessenten für ein kostenloses Abonnement anmelden.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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