Vergiftet? Die BfR-App für den Notfall


36/2018, 31.10.2018


Neue Version erweitert Informationen zu Unfällen bei Kindern


Was tun, wenn ein Kind von einer giftigen Pflanze gekostet hat? Die erweiterte BfR-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ liefert rasche Informationen über Giftpflanzen. In der neuen Version werden erstmals alle Pflanzen der offiziellen Liste giftiger Pflanzenarten (siehe Bundesanzeiger vom 17.04.2000) mit Bild aufgeführt. „Die BfR-App hilft, in Notsituationen die richtige Entscheidung zu treffen, und sollte auf dem Smartphone aller Eltern und Betreuenden von kleinen Kindern installiert sein“, empfiehlt BfR-Präsident Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel. Eltern und Betreuende erfahren über die App unter anderem, welches Vergiftungsbild eine Pflanze hat und welche Maßnahmen zur Ersten Hilfe erforderlich sind. Im Notfall sind so Betroffene gut vorbereitet und erhalten eine direkte Verbindung zu einem deutschen Giftinformationszentrum. In Deutschland wird derzeit die Zahl der Unfälle durch Verschlucken von möglichweise giftigen Produkten und Giftpflanzen bei Kindern auf mehr als 120.000 jährlich geschätzt. Viele dieser Unfälle können durch Prävention vermieden werden.

Liste giftiger Pflanzenarten

Die BfR-App ist Vorsorge-Berater und Notfall-Helfer zugleich: Sie soll Kenntnisse vermitteln, um Säuglinge und Kleinkinder vor Vergiftungen zu schützen. Die App enthält einerseits Empfehlungen zur Unfallvermeidung z. B. durch kindersichere Aufbewahrung von Medikamenten, Haushaltschemikalien und anderen Produkten. Andererseits gibt sie Hinweise, die im Notfall Leben retten können. Sie ist jederzeit und überall abrufbar, egal ob auf Reisen, auf dem Spielplatz oder zu Besuch bei den Großeltern. Im Notfall kann direkt aus der App ein Giftinformationszentrum angerufen werden.

Schwere Vergiftungen durch Pflanzen kommen äußerst selten vor. Doch bei Giftpflanzen, bei denen die Aufnahme geringer Mengen zu schweren bis tödlichen Vergiftungen führen kann, ist richtiges Verhalten von Erziehenden und Betreuenden entscheidend. Diese Pflanzen sind in der BfR-App mit dem Warnhinweis „Achtung sehr giftige Pflanze“ markiert. Beim Verdacht einer Aufnahme über den Mund (Verschlucken, Kauen) sollte deshalb sofort ein Giftinformationszentrum kontaktiert und das weitere Vorgehen besprochen werden. Sollte das Kind eine größere Menge aufgenommen haben oder Vergiftungserscheinungen auftreten und ein Giftinformationszentrum nicht sofort erreichbar sein, ist umgehend ein Notarzt anzurufen.

Einmal auf dem Handy installiert, kann die BfR-App auch ohne Internetzugang genutzt werden und ist offline verfügbar. Sie steht kostenlos zum Download für die Betriebssysteme Android und iOS zur Verfügung. Die BfR-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ wurde im August 2013 als erste App des BfR veröffentlicht und bereits rund 190.000 Mal installiert. Diese BfR-App erhielt den Deutschen Preis für Onlinekommunikation 2014 in der Kategorie „Mobile und Apps“.

Für interessierte Kreise, wie beispielsweise Arztpraxen und Kinderbetreuungseinrichtungen, die auf die BfR-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ aufmerksam machen möchten, stellt das BfR kostenloses Infomaterial zur Verfügung. Das Informationsmaterial umfasst Poster und Memocards im Visitenkartenformat. Die Plakate zur BfR-App sind in zwei verschiedenen Größen (A2 und A3) verfügbar. Nach Bedarf können zusätzlich Memocards mit oder ohne Aufsteller über die Website des BfR, per E-Mail oder Post bestellt werden: Bundesinstitut für Risikobewertung, Max-Dohrn-Str. 8–10, 10589 Berlin, E-Mail: publikationen@bfr.bund.de

Weitere Informationen zur App und den Informationsmaterialien sind unter www.bfr.bund.de/de/plakate-karten.html sowie unter www.bfr.bund.de/de/apps.html erhältlich.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.


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