Vom Bürgerkrieg ins Labor


51/2016, 22.12.2016


BfR-Konzept als „<span lang="en">Best Practice</span>“-Beispiel für gelungene Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen ausgezeichnet


Wie viele Arbeitgeber im öffentlichen und privaten Sektor leistet auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als wissenschaftliche Institution einen Betrag zur Integration von Menschen, die aus den Bürgerkriegsgebieten des Nahen Ostens in Deutschland Zuflucht suchen. Das Institut ist  im Dezember 2016 auf der Tagung des Netzwerks „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ als Beispiel für „Best Practice“, das heißt für das Konzept und die Durchführung gelungener betrieblicher Maßnahmen zur Integration und beruflichen Qualifizierung von Flüchtlingen vorgestellt worden. „Unser zweiteiliges Konzept, Flüchtlinge gemäß ihrer Vorqualifikation im Wissenschaftsbereich für den deutschen Arbeitsmarkt fit zu machen, hat sich bewährt“, sagt BfR-Vizepräsident Professor Dr. Reiner Wittkowski. „Unser Ziel ist es, qualifizierte geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf den wissenschaftlichen Arbeitsmarkt in Deutschland vorzubereiten.“ Das BfR ist Mitglied im Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“. In diesem haben sich vorrangig mittelständische Unternehmen zusammengeschlossen, um Erfahrungen bei den Integrationsbemühungen für Flüchtlinge in die Arbeitswelt auszutauschen.

Das BfR-Integrationskonzept baut auf zwei Schritten auf. Es besteht zunächst aus einem über drei Monate laufenden Praktikum. Mit ihm erwerben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Basiswissen zur Arbeit in den Laboratorien des BfR. Das BfR finanziert in dieser Zeit entweder eine fachliche Fortbildung, wenn die sprachlichen Voraussetzungen erfüllt sind, oder einen Sprachkurs. Wird das Praktikum erfolgreich absolviert, schließt das BfR mit den Absolventen einen befristeten Arbeitsvertrag, so dass sie ihre erworbenen Kenntnisse in einer realen Arbeitssituation praktisch anwenden können und damit bessere Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt erhalten.

Derzeit qualifiziert das BfR in seinen verschiedenen Arbeitsgebieten fünf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler  aus den Krisengebieten Syrien und Afghanistan. Sie absolvierten bzw. absolvieren Praktika in den Arbeitsgebieten chemische Analytik bei Bedarfsgegenständen und Materialien in Kontakt mit Lebensmitteln sowie auf dem Gebiet der toxikologischen Bewertung von Lebensmittelinhaltsstoffen. Vier von ihnen haben ihr Praktikum bereits beendet und erhielten einen befristeten Arbeitsvertrag von 6 bzw. 12 Monaten, um das Erlernte in der wissenschaftlichen Praxis anzuwenden.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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