Klebelaschen von Papiertaschentücher-Verpackungen können zu Erstickungsunfällen bei Kleinkindern führen


41/2016, 05.10.2016


BfR rät Eltern zur Achtsamkeit


Klebelaschen der Verpackungen von Papiertaschentüchern können bei einem Verschlucken durch Säuglinge und Kleinkinder zu gefährlichen Gesundheitsstörungen bis hin zu Erstickungsanfällen führen. „In den vergangenen zehn Jahren wurden dem BfR insgesamt 23 Fälle von Kliniken und Giftinformationszentren mitgeteilt, bei denen es zum Verschlucken solcher Klebelaschen kam“, berichtet BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Neben symptomlosen Fällen erstreckten sich die gemeldeten Gesundheitsstörungen von leichten Atembeschwerden bis hin zu schwerer, lebensbedrohlicher Luftnot. „Präventiv raten wir daher allen Eltern, Verpackungen mit Klebelaschen nicht als Spielzeug für Säuglinge und Kleinkinder zu verwenden.“

Papiertaschentücher-Verpackungen werden aufgrund der knisternden Eigenschaften gern als Spielzeug, zum Greifen oder auch zur Ablenkung an kleine Kinder gegeben. Bei einem Verschlucken der Klebelasche durch ein Kleinkind kann sich die Lasche im Rachenraum festsetzen und die Atmung behindern. Erschwerend kommt hinzu, dass Klebelaschen oft aus durchsichtigem Material hergestellt sind, wodurch ein schnelles Auffinden der Lasche im Rachenraum durch Eltern oder Ärzte erschwert wird. Wird die Klebelasche verschluckt, ohne die Atmung zu beeinträchtigen, so ist sie für den Magen-Darm-Trakt in der Regel unproblematisch und wird auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden.

Wichtige Hinweise und Informationen zu Vergiftungs- und Erstickungsfällen bei Säuglingen und Kleinkindern gibt die BfR-Broschüre „Risiko - Vergiftungsunfälle bei Kindern“

http://www.bfr.bund.de/cm/350/risiko-vergiftungsunfaelle-bei-kindern.pdf (PDF-Datei, 1,33 MB)

Erste Hilfe Maßnahmen Vergiftungs- und Erstickungsfällen für unterwegs bietet die kostenlose BfR-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“:

http://www.bfr.bund.de/de/apps_vergiftungsunfaelle.html

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.


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