Anabolika
Als Anabolika wird eine Gruppe von chemischen Substanzen bezeichnet, die den Muskelaufbau fördern. Sie werden gelegentlich missbräuchlich von Leistungssportlern und Bodybuildern verwendet. Zu den anabolen Substanzen gehören von den männlichen Geschlechtshormonen (Androgene) abgeleitete Stoffe, außerdem Substanzen, die die Östrogensynthese behindern (Aromatasehemmer), und Betasympathomimetika, die üblicherweise bei Herzrhythmusstörungen und chronischer obstruktiver Bronchitis eingesetzt werden.
Anabolika mit androgenem Potenzial haben vielfältige Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Durch diese Stoffe können bei Einnahme über einen längeren Zeitraum oder in hohen Dosen Leberfunktionsstörungen, Beeinträchtigungen des Salzhaushaltes des Körpers, Akne und Aggressivität ausgelöst werden. Bei Männern fördern sie darüber hinaus Prostatakrebs. Es besteht die Gefahr einer Hodenatrophie und von Infertilität. Bei Frauen kann es zur Vermännlichung kommen. Bei Kindern im Wachstumsalter ist ein vorzeitiger Verschluss der Knochenwachstumsfugen mit Wachstumsstillstand möglich.
In Deutschland sind Anabolika nicht als Arzneimittel zur Erhöhung der Muskelmasse zugelassen. Als Nahrungsergänzungsmittel sind sie nicht verkehrsfähig. Über das Internet bezogene Präparate unterliegen keinerlei Qualitätskontrolle durch die amtlichen Überwachungsbehörden. Es besteht deshalb die Gefahr, dass Verbraucher über die wahre Zusammensetzung der Produkte und ihre Eigenschaften, einschließlich der Risiken durch eventuell enthaltene Anabolika, getäuscht werden.