Allergien
Alergien sind ein globales Problem
Ob Eier, Nüsse, Milchprodukte oder Substanzen in Kleidung oder Kosmetika - bestimmte Nahrungsmittel oder Alltagsprodukte verursachen bei manchen Menschen Allergien. Weltweit stellen Allergien ein großes gesundheitliches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem dar. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität eines beträchtlichen Teils der Bevölkerung: Rund ein Viertel der Bevölkerung in Europa reagiert allergisch auf wenigstens eine Chemikalie1,2. Etwa vier Prozent der Kinder und Erwachsenen in Deutschland leiden an einer Lebensmittelallergie3,4, viele Jugendliche und Erwachsene unter allergischen Reaktionen der Atemwege oder des Gastrointestinaltrakts.
Die Rolle des BfR beim Thema Allergien
Es sind noch viele Fragen offen zur Allergieentstehung und -auslösung und den beteiligten immunologischen Prozessen. Sicher ist: Allergien lassen sich vermeiden, wenn der Kontakt mit Allergenen verhindert wird. Deshalb ist das Wissen über Allergene und ihr Vorkommen sehr wichtig. Das BfR beteiligt sich im Rahmen seiner Risikobewertungen, Risikokommunikation, wissenschaftlichen Zusammenarbeit (u.a. mit nationalen, europäischen und internationalen Behörden wie der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), wissenschaftlichen Instituten und Universitäten) und eigener Forschung daran, Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor allergenen Substanzen in Alltagsprodukten sowie Menschen mit Nahrungsmittelallergien vor Allergenen in Lebensmitteln zu schützen. Vor allem identifiziert das BfR Gefahrenquellen, welche Allergien verursachen oder auslösen können, und bewertet die daraus resultierenden Risiken.
BfR-Bereiche, die sich mit Allergien befassen
Das BfR beschäftigt sich aus ganz verschiedenen Blickwinkeln mit dem Thema Allergien:
- Wirkungsbezogene Analytik und Toxikogenomics
- Ernährungsrisiken, Allergien und Neuartige Lebensmittel
- Toxikologie der Präparate und Anwendungssicherheit
- Steuerung der Verfahren und Bewertungsstrategien
- Chemikaliensicherheit
- Dermatotoxikologie
- Toxikologische Bewertungsstrategien
Referenzen
- Alinaghi, F., Bennike, N. H., Egeberg, A., Thyssen, J. P. & Johansen, J. D. Prevalence of contact allergy in the general population: A systematic review and meta-analysis. Contact Dermatitis 80, 77-85, doi:10.1111/cod.13119 (2019).
- Diepgen, T. L. et al. Prevalence of contact allergy in the general population in different European regions. Br J Dermatol 174, 319-329, doi:10.1111/bjd.14167 (2016).
- Worm, M. et al. Update of the S2k guideline on the management of IgE-mediated food allergies. Allergol Select 5, 195-243, doi:10.5414/ALX02257E (2021).
- Sicherer, S. H. & Sampson, H. A. Food allergy: A review and update on epidemiology, pathogenesis, diagnosis, prevention, and management. J Allergy Clin Immunol 141, 41-58, doi:10.1016/j.jaci.2017.11.003 (2018).