Weiterer Ausbau der Kooperation von Deutschland und Portugal im Bereich der gesundheitlichen Risikofrüherkennung und Risikobewertung


29/2015, 23.10.2015


BfR schließt Kooperationsvertrag mit portugiesischer Behörde für Wirtschaft und Lebensmittelsicherheitsnormen (ASAE)


Deutschland und Portugal werden in der wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Lebensmittelsicherheit verstärkt zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 19. Oktober 2015 von der portugiesischen Behörde für Wirtschaft und Lebensmittelsicherheitsnormen (ASAE) und vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin unterzeichnet. „Angesichts des stark zunehmenden Handels von Lebensmitteln über Ländergrenzen hinweg ist eine internationale Zusammenarbeit im Bereich der gesundheitlichen Risikobewertung unabdingbar. Mit dem neuen Kooperationsabkommen wollen wir mit unseren portugiesischen Partnern künftig noch enger zusammenarbeiten, um frühzeitig – und nicht erst in Krisensituationen – reagieren zu können“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung. „Der Kooperationsvertrag ermöglicht uns, die Kapazitäten der ASAE in der Risikobewertung in Hinblick auf den weltweiten Markt weiter auszuweiten. Die Zusammenarbeit wird helfen, gemeinsam neue Projekte im Bereich der Lebensmittelsicherheit zu entwickeln, insbesondere auch mit Ländern in der portugiesischsprachigen Welt“, fügt ASAE-Generalinspekteur Pedro Gaspar anlässlich der Unterzeichnung hinzu.

Ziel der Vereinbarung ist der Austausch von neuen Methoden und von Daten im Bereich des Lebensmittel-Screenings. Mit Screening-Methoden können Risiken frühzeitig erkannt werden, die durch die Aufnahme von Kontaminanten, Rückständen und anderen unerwünschten Stoffen aus Lebens- und Futtermitteln entstehen. Gemeinsame Forschungsprojekte sollen die Sicherheit von Lebensmitteln entlang der gesamten Nahrungskette untersuchen.

Das Kooperationsabkommen sieht die Veranstaltung gemeinsamer Seminare und Workshops vor. Bereits im Frühjahr 2016 soll in Lissabon unter Einbindung weiterer portugiesischsprachiger Länder ein zweitägiger wissenschaftlicher Workshop zum Thema Lebensmittelsicherheit abgehalten werden. Außerdem soll die BfR-Summer Academy zum verstärkten Austausch zwischen den beiden Institutionen auf Fachebene beitragen. Die BfR-Summer Academy findet seit 2012 jährlich statt. Zielgruppe der Fortbildung sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus staatlichen Organisationen, die mit den Themen Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit befasst sind. Neben einem fachlichen Austausch bietet die Academy auch die Möglichkeit, sich zu vernetzen.

Die ASAE ist als nachgeordnete Fachbehörde des Ministeriums für Wirtschaft und Beschäftigung (MME) für Risikobewertung, Risikokommunikation und Risikomanagement in der Lebensmittelsicherheit zuständig. Das Tätigkeitsfeld der ASAE erstreckt sich darüber hinaus auch auf Pflanzengesundheit, Tiergesundheit und Tierschutz.

Der Kooperationsvertrag mit der ASAE ist der neueste einer Reihe von Kooperationsverträgen des BfR mit dem Ziel, die Lebensmittelsicherheit europa- und weltweit zu stärken. So unterhält das BfR bereits bilaterale Verträge zum wissenschaftlichen Informationsaustausch unter anderem mit den chinesischen, brasilianischen und französischen Schwesterbehörden. Auch künftig soll das internationale Netzwerk weiter ausgebaut werden. Einen Überblick über alle Kooperationsverträge gibt die BfR-Website: /en/europaeische_und_internationale_zusammenarbeit-8165.html

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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