BgVV-Publikation zum Ersatz und zur Reduktion von Tierversuchen


03/1995, 17.01.1995


Verzeichnis der internationalen Förderaktivitäten und Forschungsprojekte auf dem Gebiet der "Alternativmethoden zum Tierversuch"


Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) gibt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine vergleichende Studie über die internationale Forschung auf dem Gebiet der Alternativmethoden zum Tierversuch heraus. In der Studie sind erstmals erfolgreich getestete Methoden zum Ersatz und zur Reduktion von Tierversuchen zusammengefaßt, die in Europa, Japan und den USA entwickelt wurden. Eine weitere Aufgabe dieser Studie war der internationale Vergleich der Förderschwerpunkte, und zwar unter Berücksichtigung der eingesetzten Fördermittel.

Nach dem Tierschutzgesetz hat in Deutschland, genauso wie in allen anderen Ländern der EU, jeder Wissenschaftler zu prüfen, ob das von ihm angestrebte Forschungsziel auch ohne Tierversuche durch die Anwendung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden erreicht werden kann.

Die Bundesrepublik Deutschland fördert mit größeren Summen als jedes andere Land über den Förderschwerpunkt "Ersatzmethoden zum Tierversuch" des BMBF seit 1984 mit jährlich z.Zt. 9 Mio. DM Forschung zur Entwicklung und Validierung von Methoden zum Ersatz von Tierversuchen. Das vorliegende Buch zeigt, daß diese Form der Forschungsförderung von den meisten europäischen Ländern und seit kurzem auch von Japan und den USA aufgegriffen wurde, und daß dort sehr unterschiedliche private und staatliche Institutionen Forschung zum Ersatz von Tierversuchen fördern. Es ermöglicht darüber hinaus Wissenschaftlern, sich auf dem Gebiet der gesamten experimentellen Biomedizin rasch einen umfassenden Überblick über den Stand der Entwicklung von Alternativmethoden zu einem speziellen Tierversuch zu verschaffen. Es ist daher experimentell tätigen Forschern, Tierschutzbeauftragten, Mitgliedern von Tierschutzkommissionen und anderen an der Verminderung des Leidens von Versuchstieren interessierten Institutionen oder Privatpersonen zu empfehlen.

Die Publikation des BgVV wird ergänzt durch ein Verzeichnis der Forschungsprojekte, in denen Alternativmethoden zu Tierversuchen weltweit bereits erarbeitet wurden, und zwar mit den Anschriften der Arbeitsgruppen, die bereits mit den neuen Methoden arbeiten.

Gleichzeitig mit dem Buch publiziert das BgVV eine Broschüre, die über die Erfolge seiner Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch (ZEBET) in den ersten 5 Jahren ihres Bestehens seit 1989 berichtet. Vorrangiges Ziel der ZEBET ist es, dazu beizutragen, daß

  1. zur Zeit noch rechtlich vorgeschriebene Tierversuche soweit als möglich ersetzt werden können und
  2. Wissenschaft und Forschung verstärkt tierversuchsfreie Methoden anwenden.

Im Rahmen dieser Aufgabe führt ZEBET eigene Forschung durch und vergibt, wenn auch in geringerem Umfang als das BMBF, Forschungsaufträge an andere Institutionen, um neue Methoden zu entwickeln, die Tierversuche verringern oder ersetzen können.

Das Buch, das unter dem Titel

VetMed-Hefte 2/1994

"Internationale Studie zur Erfassung der Forschung, Entwicklung und Umsetzung auf dem Gebiet Alternativmethoden zum Tierversuch",
272 S., verfaßt von M. Wende und H. Spielmann herausgegeben wird,
sowie die Broschüre über die Tätigkeit der ZEBET im BgVV sind unter folgender Anschrift zu beziehen.

Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz
und Veterinärmedizin
Diedersdorfer Weg 1
12277 Berlin
Tel.: (030) 7236-2269

Für das Buch ist ein Betrag in Höhe von 15,-- DM zu entrichten. Die Broschüre kann kostenfrei bezogen werden.


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