Toxoplasmen (Toxoplasma gondii)

Toxoplasmen (Toxoplasma gondii) gehören zu den Einzellern und kommen bei einem breiten Spektrum von Säugetieren aber auch Vögeln vor. Katzen sind der natürliche Endwirt und scheiden nach der Vermehrung im Darm die Parasiteneier, die sogenannten Oozysten, über den Kot aus. Diese werden durch Wind, Regen und Oberflächenwasser verbreitet und können in der Umwelt sehr lange überleben. Vor allem in feuchter Erde und Sand bleiben sie bis zu 18 Monate infektiös. Zwischenwirte können diese  über das Trinkwasser oder die Nahrung aufnehmen, wobei sich Fleisch- und Allesfresser auch untereinander infizieren können. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Schwein eine infizierte Ratte frisst.

Der Mensch infiziert sich durch die Aufnahme von Oozysten oder den Verzehr des Fleisches infizierter Tiere wie Schwein oder Schaf. Der Verzehr folgender Lebensmittel ist als Risikofaktor für eine Infektion mit Toxoplasmen anzusehen:

  • Rohes Fleisch, vor allem von Schweinen, Schafen, und Ziegen, aber auch von Wild;
  • Rohfleischerzeugnisse, z. B. Hackepeter und Rohwurst;
  • rohes, ungewaschenes Obst und Gemüse.

Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion mit Toxoplasmen in der Regel ohne Symptome.

Schwere Fälle von Toxoplasmose treten auf, wenn sich Frauen während der Schwangerschaft erstmals infizieren und dadurch die Entwicklung der Frucht im Mutterleib gestört wird. In Deutschland ist die kongenitale Form der Toxoplasmose, d.h. wenn ein Kind bereits während der Schwangerschaft mit Toxoplasmen infiziert worden ist, meldepflichtig. Von 2001-2010 wurden pro Jahr durchschnittlich 18 Fälle von kongenitaler Toxoplasmose gemeldet. Im Vordergrund der Prophylaxe stehen die Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft.

Stellungnahmen 2



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