Nationales Referenzlabor für Listeria monocytogenes

Listeria monocytogenes ist ein in der Umwelt weit verbreitetes Bakterium und kommt beispielsweise im Erdboden, in Oberflächengewässern, Abwässern, auf Pflanzen und im Darm von Tieren vor. Beim Menschen verursacht der Erreger die Infektionskrankheit Listeriose. Die Listeriose zählt trotz ihrer geringen Inzidenz aufgrund der schwerwiegenden Symptomatik und hoher Sterberaten zu den wichtigsten lebensmittelassoziierten bakteriellen Infektionen des Menschen. Ein erhöhtes Risiko, an einer Listeriose zu erkranken, haben Schwangere, Immungeschwächte und alte Menschen.

Der Mensch infiziert sich vor allem durch den Verzehr von mit Listeria monocytogenes kontaminierten Lebensmitteln. Der Erreger kann dabei durch Verwendung von bereits kontaminierten Rohwaren pflanzlichen und tierischen Ursprungs in Lebensmittel gelangen. Sehr häufig wird der Erreger aber erst während der Verarbeitung durch mangelnde Betriebshygiene in Lebensmittel eingetragen. Ein besonderes Merkmal des Erregers ist die Fähigkeit, sich auch unter ungünstigen Bedingungen vermehren zu können, beispielsweise bei niedrigen Temperaturen (im Kühlschrank), bei niedrigem pH-Wert oder hohem Salzgehalt.

Das Nationale Referenzlabor für Listeria monocytogenes ist am BfR angesiedelt. Es beschäftigt sich mit Fragen zur Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelhygiene v. a. im Hinblick auf das Vorkommen von Listeria monocytogenes entlang der Lebensmittelkette. Im Vordergrund der Arbeiten stehen die Charakterisierung und Differenzierung von Listeria-Isolaten aus Lebensmitteln, Futtermitteln, Tieren, Umweltproben und Bedarfsgegenständen. Für Ausbruchsuntersuchungen und Identifikation von Kontaminationswegen stehen verschiedene molekularbiologische Typisierungsmethoden zur Verfügung.

Arbeitsschwerpunkte des NRL für Listeria monocytogenes

  • Wahrnehmung der Aufgaben im Rahmen der Zoonosen-Überwachungsrichtlinie 2003/99/EG
  • Unterstützung nationaler Monitoringprogramme
  • Mikrobiologische Diagnostik von Listeria spp.
  • Molekularbiologische Typisierung von Listeria monocytogenes-Isolaten (molekulare Serotypie, PFGE, Gesamtgenomsequenzierung)
  • Beteiligung an der Aufklärung von Infektketten und lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen
  • Durchführung von Laborvergleichsuntersuchungen
  • Stammsammlung
  • Beratung


Publikationen - Merkblätter für Verbraucher 1


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