Fragen und Antworten zu ESBL- und AmpC-bildenden antibiotikaresistenten Keimen
Aktualisierte FAQ des BfR vom 19. Januar 2015
Bakterien können gegen bestimmte Antibiotika unempfindlich sein. Wenn das bei krankmachenden Bakterien der Fall ist, bleiben diese Antibiotika wirkungslos, wenn sie zur Behandlung einer durch sie verursachten Erkrankung eingesetzt werden.
Wichtige Antibiotika, gegen die eine zunehmende Resistenz beobachtet wird, gehören zur Gruppe der Aminopenicilline und Cephalosporine. Ursache für diese Antibiotikaresistenz sind unter anderem Enzyme, die als „Extended-Spektrum Beta-Laktamasen“ (ESBL) und als „AmpC Beta-Laktamasen“ (AmpC) bezeichnet werden. Bakterien brauchen ein bestimmtes „Resistenzgen“, um diese Enzyme bilden zu können. Diese genetische Eigenschaft kann bei der Vermehrung durch Zellteilung von einer Bakteriengeneration zur nächsten weitergegeben werden. Sie kann aber auch während des Lebens eines Bakteriums von einer Bakterienzelle zu einer anderen auf übertragbaren Genabschnitten, wie z. B. Plasmiden, weitergegeben werden. Dabei können diese beiden Zellen auch unterschiedlichen Bakterienarten angehören.
Der Einsatz von Antibiotika bei Menschen und Tieren fördert die Verbreitung von ESBL- und/oder AmpC-bildenden Bakterien, weil die Resistenz gegenüber Antibiotika einen Vorteil in der Konkurrenz mit anderen Bakterien(arten) bedeutet.
In den letzten Jahren häuften sich Berichte über die weite Verbreitung von ESBL- und/oder AmpC-bildenden Keimen bei Tieren und in Lebensmitteln. Ein möglicher Zusammenhang mit Erkrankungen beim Menschen wird diskutiert. Das BfR hat im Folgenden ausgewählte Fragen und Antworten zu diesem Thema zusammengestellt.