Fachgruppe Prüf- und Bewertungsstrategien Pestizide
Die Fachgruppe Prüf- und Bewertungsstrategien Pestizide ist seit ihrer Gründung im November 2019 zuständig für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in der Abteilung Sicherheit von Pestiziden. Neben der Weiterentwicklung von Prüfmethoden und Bewertungsstrategien zu Themen wie Endokrinen Disruptoren, Mischungstoxizität, QSAR, Metabolite und DevTox ist die Gruppe an zahlreichen Drittmittelprojekten beteiligt. Dazu zählen EU-Projekte wie RiskHunt3R, EDCmet, PARC oder EuroMix, EFSA-Projekte zu MetaPath und IUCLID sowie zahlreiche nationale Projekte. Die grundlegende Strategie der Fachgruppe umfasst dabei ein sich an Adverse Outcome Pathways (AOP) orientierendes, New Approach Method (NAM) basiertes Next Generation Risk Assessment (NGRA). Im Rahmen gestufter Bewertungsansätze soll durch Einsatz geeigneter Alternativmethoden (in vitro, in silico) und die Notwendigkeit von Tierversuchen auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Die Fachgruppe ist darüber hinaus verantwortlich für die gesundheitliche Risikobewertung von Biopestiziden. Dazu zählen Wirkstoffe, die auf nicht-chemischen Alternativen basieren, wie zum Beispiel Mikroorganismen oder RNAi. Die Risikobewertung umfasst dabei die EU-Zulassung von Wirkstoffen, entsprechende Peer-Review Verfahren sowie die Bearbeitung von zonalen Zulassungsverfahren. Die Fachgruppe arbeitet an der Gestaltung der Verfahren in entsprechenden OECD- und EFSA-Arbeitsgruppen mit.
Außerdem ist die Fachgruppe zuständig für die IT-Unterstützung in der Abteilung „Sicherheit von Pestiziden“. Das umfasst die konzeptionelle Weiterentwicklung der Datenbanken, die Programmierung von Schnittstellen und Tools für die Bewertung (etwa zum Grouping oder Read Across), aber auch die Bereitstellung von Infrastruktur. Das IT-Team der Fachgruppe beschäftigt sich außerdem mit statistischer Modellierung, der Verwendung von Benchmark-Dose-Ansätzen sowie der Auswertung von Omics-Daten.
Mitarbeit in Gremien
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachgruppe publizieren zu den genannten Bereichen und sind auf nationaler und internationaler Ebene in zahlreichen Gremien vertreten, beispielsweise:
- der OECD-Arbeitsgruppe zu biologischen Pestiziden (OECD WG on Biopesticides)
- der ECHA-Expertengruppe für endokrine Disruptoren (EDEG)
- der OECD-Expertengruppe für endokrine Disruptoren (OECD EDTA)
- der OECD-Arbeitsgruppe zur Verbreitung von (Q)SAR-Methoden in der regulatorischen Praxis (OECD QSAR TBMG)
- dem OECD-Gremium zur Validierung von tierversuchsfreien Testmethoden VMGNA (Case study project)
- der OECD-Arbeitsgruppe zur Implementierung von Methoden, um schädliche Wirkungen von Chemikalien in Menschen und Tieren aufzuzeigen (OECD EAGMST)
- der OECD Arbeitsgruppe, die sich mit dem Austausch von Pestiziddaten beschäftigt (EGEEPD)