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Schaden {harm, detriment, adverse effect}

Unerwünschte Folgen einer Handlung, eines Ereignisses oder eines ? Agens. Dazu gehören Einbußen an geldwerten Gütern (Vermögensschäden), Lebenschancen (z.B. bei Flucht vor einer Naturkatastrophe) und Lebensqualität (z.B. durch Naturzerstörung). In diese Kategorie fallen auch Formen der ideellen Schädigung, wie beispielsweise der Verlust des ? Vertrauens in die Integrität politischer Entscheidungsträger. Um einen Schaden als solchen erkennen zu können, braucht es immer das bewertende Subjekt. Der Schadensbegriff ist deshalb anthroprozentrisch angelegt.

Schadenspotenzial

Summe der möglichen Schäden, die durch eine Handlung oder ein Ereignis ausgelöst werden können.

Schutz {protection}

Resultat einer Reduzierung der ? Gefährdung eines Objektes und/oder die Abwehr der Schädigung eines Objektes.

Schutzziel {safety criteria}

Angestrebter Schwellenwert auf einem Kriterium der ? Akzeptabilität, das unter- oder überschritten werden muss, um ein ? Risiko als akzeptabel einzustufen. ? Grenzwert

Schwellenwert {threshold}

Wert, unterhalb oder oberhalb dessen ein definierter ? Effekt nicht beobachtet wird. Wert, bei dem ein als Sprung identifizierbarer Effekt in der ? Dosis-Wirkungs-Beziehung auftritt.

Sicherheit {safety}

Sicherheit kennzeichnet einen Zustand, in dem das verbleibende ? Risiko als akzeptabel eingestuft wird.

Statistische Unsicherheit

Von statistischer Unsicherheit spricht man, wenn sich die ? Abschätzungssicherheit für den Eintritt eines Ereignisses durch statistische Kriterien (z.B. 95% ? Konfidenzintervall) valide quantifizieren lässt. Sofern innerhalb einer tolerablen Bandbreite genügend Daten aus der Beobachtung der Vergangenheit verfügbar sind und auch zukünftig analoge Umgebungsbedingungen zugrunde gelegt werden können, kann die statistische Unsicherheit mit Methoden der klassischen Statistik bestimmt werden.

Störfall {incident}

Plötzlich eintretendes und erwartungswidriges Ereignis, das den routinemäßigen Ablauf einer Handlung unterbricht und das zu einer ? Gefahr führen kann. ? Unfall

Unbestimmtheit

Zustand der ? Ungewissheit, bei der das Schadensausmaß zwar weitgehend bekannt ist, man aber keine verlässlichen Aussagen über die ? Eintrittswahrscheinlichkeit machen kann.

Unfall {accident}

Plötzlich eintretendes Ereignis, durch das ein ? Schaden entsteht. ? Störfall

Ungewissheit

Die grundsätzliche Unfähigkeit einer ? Risikoabschätzung zur deterministischen Prognose von Schadensereignissen. Ungewissheit kann differenziert werden in: ? Ahnungslosigkeit, ? Unbestimmtheit und statistischer Unsicherheit. Ungewissheit ist der Überbegriff für Ahnungslosigkeit und Unbestimmtheit. Ungewissheit ist eine grundsätzliche Eigenschaft des ? Risikos, während ? Abschätzungssicherheit zwischen extrem hoch und extrem niedrig variieren kann. In der Literatur wird dieser unauflösbare Unsicherheitsraum auch häufig mit dem Terminus Unsicherheit belegt.

Unkenntnis

? Ahnungslosigkeit

Vertrauen

Vertrauen im Rahmen der ? Risikokommunikation meint ein „SichVerlassenKönnen“ auf das Vorhandensein von Kompetenz (Wissen, Können), Wahrung von Fairness (Offenheit, Chancengleichheit) und die Wahrnehmung sozialer Verantwortung (z.B. gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Nachbarn und Allgemeinheit).

Vorverfahren {preliminary analysis}

Phase zur Problemeingrenzung, welche die Elemente: Schutzzielbestimmung, Früherkennung von Risiken, Entscheidung über dringenden Handlungsbedarf und Prioritätensetzung umfasst sowie der Festlegung von Rahmenbedingungen für die Risikoregulierung oder die Entscheidung über Abweichung (z.B. Verkürzung) vom Normalverfahren

Vorsorgeprinzip {precautionary principle}

Handlungsmaxime, bei der der Mangel an voller wissenschaftlicher ? Gewissheit nicht als Grund angesehen wird, angemessene und ökonomisch akzeptable Maßnahmen zu ergreifen, so dass alles sinnvolle unternommen wird, um unnötigen oder künftigen Risiken vorzubeugen. Im Unterschied zur Gefahrenabwehr, die bei „hinreichender Wahrscheinlichkeit“ von Schäden deren Eintritt zu vermeiden sucht, behandelt die Vorsorge bereits „theoretisch mögliche“ bzw. „vermutete“ Schäden.

Wertbaumanalyse

Ziel der Wertbaumanalyse ist es, latente Werte einer Person oder Gruppe in eine logisch konsistente und kommunikativ nachvollziehbare Form zu bringen. Dazu werden in mehreren Schritten zunächst Individual oder Gruppenwertbäume mit Hilfe von Interviews erstellt. Darin werden alle entscheidungsrelevanten Werte aller Gruppen in eine systematisch und logisch strukturierte hierarchische Baumstruktur überführt (sog. Einzelwertbäume). Anschließend werden alle Einzelwertbäume zu einem Gesamtwertbaum zusammengeführt und durch gemeinsame Überprüfung und nach semantischer Klärung aller Werte durch die Vergabe von Gewichtungen seitens der Person oder Gruppe validiert. Als Ergebnis liegt eine fair zustande gekommene, vollständige und problemangemessene Bewertungsgrundlage vor, die intersubjektive Begründungen der in den Wertbaum einfließenden normativen Annahmen enthält und gleichzeitig als transparente Darstellung der Werte für Außenstehende dient.

Wirkung {effect}

Durch ein ? Agens bedingte physiologisch messbare Veränderung eines Organismus, der Umwelt oder eines Sachguts.

Zwei-Weg-Kommunikation

In Erweiterung der Ein-Weg-Kommunikation von Sender zu Empfänger, bezeichnet die ZweiWeg-Kommunikation eine Vielzahl von Rückkopplungsmöglichkeiten durch die Adressierten von Risikokommunikation. Das Spektrum reicht dabei vom Einräumen der Möglichkeit zur Darstellung der Sichtweisen der Adressierten, bis hin zur aktiven Teilhabe von Betroffenen an der Entscheidungsfindung.