Schadstoffe im Hausstaub: Verbesserung der gesundheitlichen Bewertung durch Ermittlung der tatsächlichen Staubaufnahme von Kindern und Erwachsenen (Schadstoffe Hausstaub)

12/2012-08/2015

Das Drittmittelprojekt wird im Rahmen der BfR-Forschung zum Nachweis und zur Bewertung chemischer Risiken durchgeführt.

Förderkennzeichen des BMU: FKZ 3712 62 204

Für die Expositionsschätzung bei Verbrauchern müssen alle Expositionspfade berücksichtigt werden. Alle Verbraucherprodukte können Inhaltsstoffe freisetzen, die nicht über die Luft, sondern über den Hausstaub weiter verbreitet werden. Aus diesem Grunde gehört der Hausstaubpfad neben dem Lebensmittelpfad zu den wichtigsten Expositionspfaden  bei Verbrauchern und damit zum Zuständigkeitsbereich des Bundesinstituts für Risikobewertung.

Für die Expositionsschätzung über den Hausstaubpfad werden verlässliche Daten benötigt, um den Anforderungen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes gerecht zu werden. Für die Schätzung der Aufnahmemenge von Hausstaub konnten bisher keine validen Daten erhoben werden. Die Expositionsschätzungen werden in aller Regel mit Hilfe von Default - Annahmen durchgeführt, die von Aufnahmeschätzung von Boden abgeleitet wurden. Diese Werte wurden durch sog. Tracerstudien ermittelt. Dabei wurden Stoffe untersucht, die ubiquitär im Boden vorkommen, nicht im Magen-Darm Trakt systemisch aufgenommen und mit den Fäzes wieder ausgeschieden werden. Messungen der Konzentrationen im Boden und in den Fäzes ermöglichen dann auf einfache Weise die Schätzung der aufgenommenen Bodenmenge. Die Ergebnisse variieren allerdings stark in Abhängigkeit der ausgewählten Stoffe und Personen.

Daher schlägt die Abteilung Exposition des BfR einen alternativen Ansatz vor, der auch toxikokinetische Ergebnisse in die Schätzung der Aufnahme von Hausstaub einbezieht. Allerdings bedarf es auch hier der Auswahl geeigneter Tracer. Es sollten dabei Stoffe ausgewählt werden, die überwiegend im Hausstaub vorkommen und durch das Mouthing-Verhalten oral aufgenommen werden, möglichst quantitativ im Magen-Darm Trakt systemisch aufgenommen und im Urin in unveränderter Form oder quantitativ als Metaboliten ausgeschieden werden. Messungen von Stoffen im Hausstaub liegen in großer Menge vor. Diese werden  darauf geprüft,  ob sie eine Verwendung als toxikokinetischer Tracer erlauben. Daten über die Konzentrationen im Hausstaub und der Ausscheidungen im Urin können dann in analoger Form unter Verwendung gängiger toxikokinetischer Modelle für eine Schätzung der Hausstaubaufnahme verwendet werden.

Sollten keine geeigneten Hausstaub-Tracer identifiziert werden, wird Konzept für ein Forschungsprojekt entwickelt, in dem ein prospektives Vorgehen gewählt wird, das auf den Erkenntnissen dieses Projektes aufbaut. Auch dieses Vorgehen setzt voraus, dass ein oder mehrere geeignete Tracer zur Verfügung stehen. Dabei steht im Vordergrund, dass alle für die Modellierung erforderlichen Parameter in einem Querschnittsansatz untersucht werden. Ein entsprechendes Konzept wird im Rahmen des Projektes diskutiert und entwickelt.

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