Beirat der neuen Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit tagt im BfR


16/2003, 03.07.2003


Fragen der künftigen Kooperation mit nationalen Einrichtungen stehen im Vordergrund


Für seine dritte Sitzung ist der Beirat der neuen Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) am 3. und 4. Juli 2003 im Bundesinstitut für Risikobewertung zu Gast. Der Beirat, dem derzeit 15 Mitglieder aus den europäischen Mitgliedstaaten angehören, unterstützt den Geschäftsführenden Direktor der EFSA, Geoffrey Podger, bei seiner Arbeit. An den Sitzungen können außerdem als Beobachter Vertreter der zehn künftigen europäischen Mitgliedstaaten teilnehmen. Professor Andreas Hensel, Präsident des BfR und Mitglied des Beirats, wertet das Treffen als wichtigen Baustein für die effiziente Vernetzung der nationalen wissenschaftlichen Einrichtungen. "Für das Bundesinstitut für Risikobewertung", so Hensel in seiner Begrüßungsansprache, "ist die EFSA ein wichtiger Kooperationspartner. Wir streben eine enge Zusammenarbeit an, um Wissen effektiv zu bündeln und auszutauschen".

Die Einrichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit geht auf das im Januar 2001 veröffentlichte Weißbuch zur Lebensmittelsicherheit zurück, in dem gravierende Kapazitätsmängel bei der wissenschaftlichen Bewertung von Risiken aufgezeigt worden waren. Ebenso wie das Bundesinstitut für Risikobewertung ist die EFSA in ihrer Risikobewertung und -kommunikation unabhängig. Der Geschäftsführende Direktor untersteht nicht der Europäischen Kommission, sondern einem Verwaltungsrat, der sich aus vierzehn Mitgliedern und einem Vertreter der Kommission zusammensetzt. Ein fester Mitarbeiterstab sowie ein koordinierender wissenschaftlicher Ausschuss und acht wissenschaftliche Arbeitsgruppen ergänzen die Organisationsstruktur. Risikomanagemententscheidungen werden auf europäischer Ebene weiterhin von der Europäischen Kommission getroffen. In Deutschland liegt diese Verantwortung beim Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft bzw. bei dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Zentrale Aufgaben der EFSA sind die wissenschaftliche Risikobewertung und die Identifizierung neu auftretender Risiken in nahezu allen Bereichen der Lebensmittelsicherheit, einschließlich der Tiergesundheit, des Tier- und Pflanzenschutzes sowie der Ernährung. Entsprechend dem Farm-to-Fork-Prinzip sind alle Aspekte der Lebensmittelkette von der Primärerzeugung über die Sicherheit von Futtermitteln bis hin zum Produkt Gegenstand der Risikobewertung. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit beschränkt sich nicht darauf, wissenschaftliche Daten zu sammeln und zu analysieren, sie erhebt auch eigene Daten, die unter anderem dazu beitragen, neue Risiken rechtzeitig zu identifizieren. EFSA berät die Europäische Kommission in wissenschaftlichen Fragestellungen, ähnlich wie das BfR das Verbraucherschutzministerium. Darüber hinaus kann sie - wie das BfR - eigene Risikobewertungen initiieren.

Über ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse will die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit unverzüglich informieren. Öffentlichem Interesse räumt der Geschäftführende Direktor, Geoffrey Podger, in diesem Zusammenhang eine herausragende Priorität ein. Unter Berücksichtigung gesetzlich vorgeschriebener Vertraulichkeit hat er sich für größtmögliche Offenheit in der Kommunikation von Risiken ausgesprochen.

Weitere Informationen zu Struktur und Aufgaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit finden Sie auf der Homepage unter www.efsa.eu.int. Dort werden auch die Protokolle der Beiratssitzungen veröffentlicht. Ein Foto der Teilnehmer an der Sitzung steht im JPG-Format zur Verfügung.



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